Elferrat Rot-Weiss feiert Sitzungs-Spektakel 2019

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Vereinshaus zu Höhr ließen sich die treuen Gäste der rot-weissen Karnevalsfamilie bei der 1. Sitzung des neuen Jahres von der Stimmung, den fantastischen Tänzen, kurzweiligen Reden, Zwiegesprächen und Sketchen sowie musikalischen Leckerbissen vollends überzeugen.

 

Dustin Grieß in der Rolle des Devil Toby stimmte den Saal ein und musste erst einmal Hillscheider, Grenzhäuser, Anwälte und weitere Berufsgruppen in die Abteilungen der Narren-Hölle verteilen, damit dann der Einmarsch des Elferrates mit dem Rot-Weiss-Ballett und Sitzungspräsident Michael (Speedy) Specht geordnet ablaufen konnte. Nach einer herzlichen Begrüßung bat Speedy unseren „Till“ in der Person von Rudolf Schwaderlapp auf die Bühne, der neben kritischen lokalen auch zu den aktuellen politischen Begebenheiten und Merkwürdigkeiten in feinster Form mit spitzer Zunge zu berichten wusste. Ihm schloss sich der außergewöhnliche, von Kathrin Kalter mit den Tänzerinnen des Rot-Weiss-Balletts einstudierte und begeisternde Marschtanz an, der eine erste qualitative Duftmarke setzte.   

Einen Besuch aus Hessen stattete den Rot-Weiss dann unser Mitglied Isabel Gil Mendez-Bühler ab, die sich erst einmal wunderte, was denn da am Rastal-Gelände in der Nähe der Autobahn so entsteht, das Rastal-Outlet-C(z)enter, abgekürzt ROZ, das man doch vielleicht besser Grenzhäuser Pfennigfuchser-Arkaden getauft hätte; der Saal krümmte sich vor Lachen und belohnte Isabel zurecht mit großem Beifall. Extra für den Elferrat hatte Präsident Speedy eine Abwandlung des Gerätes „Alexa“, die „Relexa“ angeschafft, die (verkörpert von Dominik Deinert) mal für die Versorgung am Elferratstisch sorgen sollte, doch der Bühnen-Kühlschrank war schon wieder leergefegt.

 

Filip Birnbach empfing dann als verwirrter Psychiater seinen nicht weniger aufgekratzten Patienten Liam Lötschert, der dem Doc mehrmals klarmachte, dass er dessen Frau liebt und ihm abspenstig machen wird, doch dafür hatte der Psychiater an diesem Abend keinen Termin mehr frei – herrlich kurzweilig und witzig, was die beiden gestandenen Ranzengardisten vorzutragen wussten.

Nach den beiden Jungs war es dann soweit: Prinzessin Sabine und Prinz Jörg zogen unter dem Motto „Mer stonn Kopp“ in die rot-weisse Narrhalla ein und sorgten für einen wahren Stimmungs-Flash. Mit ihrem kurzweiligen Auftritt sprachen und begaben sich beide sofort in die Herzen des Elferrates und des gesamten Publikums. Ihre karnevalistische Frische und Begeisterung steckten den gesamten Großen Saal an und so sprang der närrische Funke sofort auf jede und jeden Besucher/in über.

 

Mit „Stunk aus Höhr 3“ startete erneut ein Highlight der Sitzungen; Markus Fischer hatte wieder ein Programm aus Musik, anarchischer Betrachtung lokaler und gesellschaftlicher Probleme mit einem unterschwelligen Seitenhieb auf kirchliche Themen gebaut und geschrieben; inszenieren tat er es mit Isabel Gil Mendez-Bühler, Oliver Eberz, Johannes Fahl (Gitarre) und Daniel Hoffmann, ganz im Sinne des Publikums, das diese „Stunksitzung“ gebührend feierte.

 

In der Rolle der Frau des Präsidenten berichtete Michael Speedy Specht von den ganzen Mühen, die "sie" für ihren Präsidenten in der Karnevalszeit aufwenden muss, denn bis zum Start der Sitzungen ist er meist nicht bei der Sache und vertauscht auch schon mal Kleidung und Uniformteile. Höchst gelungen war sein Auftritt in Reimform. Genau wie der anschließende Vortrag von Patrick Bühler, der vorgab nicht zu wissen, was er denn für eine Rede machen solle; doch mit Hilfe des Publikums und seines kleinen roten Klaviers bot er dann eine sehens- und hörenswerte vokale und musikalische Nummer. 

Zum Abschluss der ersten Sitzungshälfte zeigte dann das Rot-Weiss-Ballett mit Mädels und Jungs eine großartige (von Tanja Christmann choreografierte) Darbietung unter der Überschrift "Zirkus" und entließ die Zuschauer ob dieser tänzerischen Leistung staunend und anerkennend applaudierend in die 3x11minütige Pause.

 

Mit der durch rot-weisse Akteure besetzten Band „2. Frühling“ (mit Silke Schott, Oliver Heine am Gesang, Norbert Hoitz am Schlagzeug, Patrick Bühler an Piano und Akkordeon, Peter Schott am Bass sowie Michael Kern und Johannes Fahl an den Gitarren) wurde dann deutlich am Stimmungsbarometer geschraubt und der ganze Saal stand Kopf zu kölscher Musik in bester Live-Qualität. Beim Song „Funkemarieche“ war dann auch Prinzessin Sabine nicht mehr von der Bühne wegzudenken und sorgte für den letzten Kick bei allen, die bis dahin noch nicht von ihrem Sitzplatz aufgesprungen waren.

 

Nach einem weiteren kurzen Einspieler der rot-weissen „Relaxa“ wartete schon Roman Birnbach im Wartezimmer des Hausarztes, doch bevor er zu seiner Behandlung kam, betrat seine Freundin „Marieche“ in Person von Jörg Lötschert die Szene und schon entwickelte sich ein wirres und unfassbar lustiges Wortspiel zwischen den Akteuren; das Publikum kam aus dem Lachen nicht mehr heraus und quittierte diesen Auftritt mit dem verdienten, anhaltenden Beifall.

 

Ein eigentlich ganz einfaches Gespräch zum Thema Energieberatung kann wirklich aus dem Ruder laufen, wenn der Gastgeber (Henrik Klas) dem Berater (Daniel Hoffmann) zu viel Clausthaler anbietet und dieser dann denkt, das sei doch richtiges Bier. Ein herrlich verquerter Auftritt der beiden rot-weissen Akteure, die damit das Programm komödiantisch beleben konnten. Schon im letzten Jahr waren Svenja Heine und Oliver Eberz als Pärchen aus dem Saarland aktiv und auch in dieser Session zeigte sie ihm mal wieder deutlich, wer in der Beziehung und den darin wichtigen Dingen die Hosen an hat. Pointierte Gags, eine Schelte und klare Ansagen für den Mann zusammen mit einem selbst auf der Aktentasche begleiteten Song am Ende machten diesen Punkt sehenswert.

 

Das Männerballett enterte dann in wahnsinnig herrlichen Glanz-Trainingsanzügen die Bretter und fetzte zu Disco-Songs der 90er Jahre über das Holz. Kathrin Kalter hatte ihren Jungs mal so richtig Tempo verordnet und die bauten dazu einen flotten und bunten Tanz.

 

Mit den Krumme Zingenöhl schlossen dann die A-Capellisten Roman Birnbach, Patrick Bühler, Oliver Eberz, Oliver Heine, Michael Specht und Thomas Westphal an und konnten mit ihren Songs über die Schwierigkeiten der Liebe, der schweren Auswahl eines Kostüms und den Einfluss des Bo Frost-Mannes auf die Geburtsfälle in Höhr-Grenzhausen wieder einmal ihre gesanglich-komödiantischen Talente unter Beweis stellen.

 

Vor den  nahenden Schlussworten und dem gemeinsamen musikalischen Ausklang aller Akteure mit dem Publikum setzte das Rot-Weiss-Ballett dann mit dem Schlusstanz zum Thema „Bollywood“ in farbenprächtigen Kostümen und tänzerisch herausragender Art und Weise ein absolutes Glanzlicht und rundete einen wieder einmal fantastischen Start in die Sitzungskampagne des Elferrates Rot-Weiss in allerbester Manier ab.

So waren sich am Ende dieser Auftakt-Sitzung des Jahres 2019 die Zuschauer, Akteure, die Helfer hinter und vor der Bühne sowie alle weiteren Beteiligten einig: der Besuch des Karnevals bei der Familie in Rot und Weiss ist und wird für immer eine ganz besondere Herzenssache sein - bei einer Truppe die es versteht, mit großer Herzlichkeit, Engagement, Begeisterung und gelebter Stimmung den Karneval bis in die letzte Faser des Körpers zu leben und seine liebgewonnenen Gäste damit anzustecken.

 

Wir freuen uns sehr auf die weiteren Veranstaltungen im Großen Saal des Vereinshauses „Till Eulenspiegel“ mit der gut aufgestellten „Mannschaft“ um Azra und Guido Kröff und sehen einer lebenswerten karnevalistischen Session mit großem Ehrgeiz entgegen.

 

Danke für Alles und Euren Applaus – Ihr und Euer Elferrat Rot-Weiss           

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